Ich verkaufe seit mehr als 15 Jahren antiquarische Bücher und CDs auf amazon, mein Lager umfasst mehr als 10.000 Artikel. Und nun sehe ich in der Verkäuferleistung, dass bei "Compliance mit gesetzlichen Anforderungen" bisher für mehr als 1000 davon entweder "Kontaktdaten der veranwortlichen Person", "Kontaktdaten des Herstellers" oder "Warnhinweise und Sicherheitsinformationen" eingefordert werden, für letztere besteht ein "Remissionsrisiko". Und wie ich gerade sehe, wird die Zahl jede Minute größer, heute Abend bin ich vielleicht bei meinem kompletten Lagerbestand anegkommen. Mal im Ernst: Was soll das? Es geht um gebrauchte Bücher und CDs und nicht um Dinge mit Kabel oder sonstwas Gefährliches/Elektrisches. Ich versteh's nicht.
Es war abzusehen, dass es so kommen wird. Ich gehe davon aus, dass alle Bücher die Amazon selbst angelegt hat bzw. die vom VLB kommen, mit den erforderlichen Daten versehen sind. Alle Titel, die von Marketplace-Verkäufern angelegt wurden, werden es schwer haben hier zu überleben.
Die Lösung wäre (und das wird z.B. bei Ebay vermutlich auch funktionieren), diese Bücher in der Kategorie "Antiquitäten" anzulegen. Antiquitäten sind ja von GPSR ausgenommen. Aber das umzusetzen wird bei Amazon unmöglich sein. Ich persönlich gehe davon aus, dass sehr viele Tausend Artikel aus dem Medienbereich (und vermutlich auch einige andere) spätestens im Dezember aus dem Amazon-Katalog verschwinden werden.
In dem Punkt kann man Amazon keinen Vorwurf machen. GPSR gilt im Prinzip für alle Produktgruppen, bis auf explizit benannte Ausnahmen. Das kannst Du in den einschlägigen GPSR-Informationen nachlesen.
Meine Ansicht spielt hier überhaupt keine Rolle. Ich habe nie behauptet, dass ich die GPSR-Anforderungen für sinnvoll oder umsetzbar halte. Insbesondere für gebrauchte Artikel ist das nahezu unmöglich. Ich versuche lediglich die Auswirkungen auf unser Geschäft abzuschätzen und mich so weit es möglich ist darauf einzustellen. Dabei habe ich das Geschäft mit CDs und LPs für mich bei Amazon bereits gestrichen und für einen Großteil der Bücher sehe ich auch schwarz - aber vielleicht irre ich auch (was ich natürlich hoffe)
Womöglich gibt es für einige Deiner CDs eine Lösung. Wenn Du in der Liste auf "Senden" klickst, kommt ja die von Dir beschriebene Auswahlmöglichkeit. Bei etlichen Artikeln (nicht bei allen!) kannst Du da unten "Nachweis der Produktsicherheit" anklicken. Und da kannst Du anklicken, dass das Produkt "keine Warnhinweise oder Sicherheitsinformationen enthält".
Dann kommt von Amazon der Hinweis, dass das jetzt innerhalb von 24 Stunden geprüft wird. Mit Glück war es das dann. Mit Pech halt nicht. Ich habs bei einigen Artikeln durchexerziert und kann in 24 Stunden sagen, ob diese noch in der Liste erscheinen.
Das wäre für Deine 10.000 Artikel ein immenser Aufwand. Aber immerhin womöglich eine Lösung. Vielleicht wissen wir morgen mehr
Das betrifft nicht nur Bücher oder CD´s sondern alle Artikel. Bei uns jede Produktgruppe und wir verkaufen kein einziges Produkt welches ein Sichehreitshinweis benötigt und bei uns sind es über 170.000 Artikel. Zwar sind erst über 500 Artikel betroffen, aber alle aus allen Kategorien. Also werden wir bei allen Artikeln bestätigen müssen, das kein Sicherheits Hinweis von nöten ist. Aber was ich mich Fragen, denn wir haben die letzten Tagen einige neue Artikel gelsistet, warum man dies nicht schon beim Anlegen bestätigen kann mit einem Häkchen oder so.
Da haben wir was gemeinsam - und den Text hab ich auch gefunden. Irgendwo im Nachstz bei IT Recht stand noch der Hinweis "sofern diese die Richtlinie 2001/95/EG" erfüllen - da hab ich mich dann aber ausgeklinkt.
Ich sehe es zwar ähnlich wie Du, halte mich mit einer Auslegung aber zurück, weil ich nicht tief genug drin stecke. Aber ich befürchte, dass Amazon diesen Passus nicht so auslegen wird wie wir es uns vorstellen.
Hi all, same problem here almost over 500+ products have the same issue. Has anyone come up with a solution. This is scary IMO
danke an die EU und allen die uns das Leben zur Hölle machen
Und der Unfug geht noch weiter. Zumindest bei "Kontaktdaten des Herstellers" und "Warnhinweise und Sicherheitsinformationen" geben dann hundert Verkäufer bei dem gleichen Artikel die gleichen Daten ein. Unintelligenter kann man ein Gesetz nicht umsetzen.
mir geht es genauso- ich bin gespannt, was ab dem 13.12 geschieht- sicherlich zum Schaden von uns Verkäufern- wir brauchen alternative Plattformen. man weiß bei amazon nicht mehr was wie warum...